SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Yildirim: „Halbe Halbe – Schließen wir die Lohnschere!“

Equal Pay Day Tirol: Frauen verdienen 20% weniger als Männer. Maßnahmen für mehr Transparenz und gerechtere Arbeitsteilung.

Noch immer klafft eine riesige Lohnschere zwischen Frauen und Männern. Am 19. Oktober ist Equal Pay Day in Tirol. Im Schnitt verdienen in unserem Bundesland Frauen um 20,3% oder 11.000,- Euro pro Jahr weniger als Männer. Somit arbeiten Frauen von heute bis zum Jahresende 74 Tage gratis.

„Wir wollen Halbe Halbe! Die zentralen Forderungen sind dabei Lohntransparenz, keine Kürzungen beim AMS, Verpflichtung zur geteilten Karenz, und der Rechtsanspruch auf einen ganztägigen, ganzjährigen und kostenlosen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Mag.a Selma Yildirim.

„Es ist respektlos und zynisch, wenn der ÖVP-Kanzler Frauen von oben herab ausrichten lässt, sie sollten doch mehr arbeiten und sich über sie lustig macht. Die Realität sieht für viele Frauen nämlich ganz anders aus: Zu wenig Kinderbetreuungsplätze, die mit Vollzeitarbeit vereinbar sind, schlechte Bezahlung, Mehrfachbelastung und ein Großteil der unbezahlten Arbeit. Wir wollen Chancengleichheit für Frauen und gerechte Löhne. Dazu gilt es die Lebensumstände zu ändern, auch wenn das unbequem sein mag.“

Schluss mit der Geheimniskrämerei ums Gehalt

Seit Anfang Juni ist die EU-Lohntransparenzrichtlinie in Kraft. Unternehmen in der EU werden verpflichtet, Informationen offenzulegen, mit denen Arbeitnehmer:innen ihre Gehälter vergleichen und Unterschiede aufdecken können. „Die österreichische Bundesregierung ist nun am Zug und muss endlich handeln“, fordert Yildirim.

Kürzungen beim AMS verhindern!

Jetzt beim AMS-Budget für 2024 zu streichen, ist mehr als kurzsichtig von der Regierung. „Frauen sollen ein Einkommen haben, von dem sie leben können. Gerade bei so wichtigen Arbeitsmarkt-Förderungen den Sparstift anzusetzen, ist ungerecht. Das müssen wir verhindern!“ so Yildirim.

Geteilte Karenz

Eltern sollen sich die Karenz teilen. Andere Länder zeigen, was möglich ist. In Norwegen gehen 9 von 10 Väter in Karenz. Deswegen brauchen auch wir eine verpflichtende Karenzteilung wie in Skandinavien: Halbe Halbe. „Österreich soll endlich wieder zu den fortschrittlichen Ländern in Europa zählen“, erklärt Yildirim.

Recht auf Kinderbildung

Jedes Kind hat das Recht auf gleiche Chancen, von Anfang an. Für Eltern ist ein Kinderbildungsplatz die Voraussetzung, dass sie ganztägig berufstätig sein können. Jahrelang hat die ÖVP (‚kann ich ein Bundesland aufhetzen‘) den Ausbau der Kinderbetreuung verhindert. In Tirol wurde unter SPÖ-Regierungsbeteiligung ein Rechtsanspruch durchgesetzt. „Ein Meilenstein am Weg zur Gleichberechtigung“, ist Yildirim überzeugt.

So schließen wir die Lohnschere:

  • Lohntransparenz mit Strafen bei Unterbezahlung
  • Sofortiges Umsetzen der EU-Lohntransparenzlinie in Österreich
  • Keine Kürzungen von AMS-Projekten – wichtige Frauenprojekte müssen erhalten bleiben!
  • Halbe Halbe bei der Karenz
  • Rechtsanspruch auf einen gratis-ganztägigen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Lebensjahr

Equal Pay Day

Österreich: 31. Oktober 2023, Lohnunterschied 16,9 %, 62 Tage arbeiten Frauen gratis

Vorarlberg: 3. Oktober 2023, Lohnunterschied 24,7 %, 90 Tage gratis

Oberösterreich: 15. Oktober 2023, Lohnunterschied 21,1 %, 78 Tage gratis

Tirol: 19. Oktober 2023, Lohnunterschied 20,3 %, 74 Tage gratis

Salzburg: 22. Oktober 2023, Lohnunterschied 19,3 %, 71 Tage gratis

Steiermark: 25. Oktober 2023, Lohnunterschied 18,4 %, 68 Tage gratis

Niederösterreich: 29. Oktober 2023, Lohnunterschied 17,3 %, 64 Tage gratis

Kärnten: 31. Oktober 2023, Lohnunterschied 16,9 %, 62 Tage gratis

Burgenland: 4. November 2023, Lohnunterschied 15,8 %, 58 Tage gratis

Wien: 21. November 2023, Lohnunterschied 11,0 %, 41 Tage gratis