Yildirim: „Vorfälle bei Tiroler Polizei sind dringender Auftrag, an Verbesserungen zu arbeiten“

SPÖ-Landesfrauenvorsitzende bringt Anfrage an Innenminister ein. Bundesregierung muss Gewaltschutz endlich ernster nehmen.

„Nach wie vor müssen sich viele Frauen auch im beruflichen Umfeld mit Grenzüberschreitungen und Machtmissbrauch auseinandersetzen. Das ist bedenklich und es gilt konsequent dagegen vorzugehen“, stellt SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim anlässlich der öffentlich gewordenen Vorfälle in der der Tiroler Polizei klar.

Berichtet wird über massive verbale Belästigungen, dem Verschicken von ‚Dickpics‘ durch einen Vorgesetzten, die sich über Jahre gezogen und zahlreiche Frauen betroffen haben.

„Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, die so etwas lange akzeptiert oder weggeschaut hat. Das zu ändern, heißt bei der Bildung anzusetzen.“ Aber auch in der betriebsinternen Aus- und Weiterbildung seien Grenzen klar zu stellen und zu vermitteln, dass es bei sexueller Belästigung oder (sexueller) Gewalt keine Toleranz gebe.

„Es macht mich betroffen, dass Frauen der Ansicht sind, sie müssten das ertragen. Ich kann die Hilflosigkeit und die Scham aber nachvollziehen. Weder eine ‚Männerbranche‘ ist eine Rechtfertigung für Übergriffe noch sonst irgendwas. Es gilt Frauen zu ermutigen, sich gegen jegliche Form von Übergriffen zu wehren und ihnen entsprechende Instrumente dafür zur Verfügung zu stellen“, so Yildirim.

Vertrauenspersonen seien wichtig, die Unabhängigkeit der Gleichbehandlungskommissionen im öffentlichen Dienst seien weiterzuentwickeln und in ihren Ressourcen zu stärken. Es gelte zu überlegen, ob es externe Stellen brauche, an die sich Betroffene wenden können. „So wie wir es zum Beispiel im Bereich Sport und Kultur mit einer Meldestelle umgesetzt haben. Mein Eindruck ist, dass die türkis-grüne Bundesregierung beim Gewaltschutz hauptsächlich Ankündigungen abliefert und das Thema nicht ernst genug nimmt.“

Was die Vorfälle bei der Tiroler Polizei betrifft, kündigt Yildirim eine parlamentarische Anfrage an den Innen- und die Frauenministerin an: „Ich möchte wissen, wie damit umgegangen und ob das ernst genommen wird. Auch über Konsequenzen für die Zukunft gilt es zu sprechen.“