Holzleitner / Yildirim: „Mit Transparenz und Halbe-Halbe zu mehr Gerechtigkeit für Frauen“

Tirolerinnen haben im Bundesländervergleich die niedrigsten Einkommen. SPÖ-Frauen fordern Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung, aber auch strukturelle Änderungen.

„Die Teuerung ist eine enorme Belastung für die Menschen geworden. Ganz besonders hart trifft es Frauen. Hohe Lebenshaltungskosten und niedrige Löhne verschärfen die Situation in Tirol zusätzlich. Die SPÖ-Frauen wollen Österreich gerechter machen. Auch und besonders für Frauen“, so SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende NRin Eva-Maria Holzleitner und die Tiroler SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

„Frauen belastet die Teuerung damit besonders. Wohnen, Lebensmittel, Strom oder Heizen, das sind lebensnotwendige Ausgaben. Wer wenig verdient, muss im Verhältnis viel mehr für reine Lebenshaltung ausgeben. Wenn es schon vorher kaum zum Leben reichte, ist die Situation für viele Frauen inzwischen dramatisch geworden“, schildern Holzleitner und Yildirim.

Die Bundesregierung handelt nicht, sondern verteilt nur Einmalzahlungen, die sofort verpuffen. Neben Sofortmaßnahmen braucht es für Frauen aber strukturelle Änderungen, damit sich wirklich etwas ändert.

„Frauen mit Betreuungspflichten sind oft gezwungen Teilzeit zu arbeiten, außerdem werden sie schlechter bezahlt. Dabei leisten Frauen oft Unglaubliches. Was wirklich helfen würde, wäre eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit. Daher fordern wir eine verpflichtende Väterkarenz. Viele Männer wollen sich einbringen, können es aber aus beruflichen Gründen nicht oder die Familien können es sich aufgrund der Einkommensschere gar nicht leisten. Diese Problem könnten wir so angehen.“

Die SPÖ-Frauen pochen außerdem auf ein flächendeckendes Angebot an Kinderbildung und –betreuung. „Es braucht einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen, ganzjährigen und ganztägigen Betreuungsplatz. Die Möglichkeit Vollzeit zu arbeiten ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut.“

 

Einkommen in Österreich und Tirol:

> Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern ist in Österreich nach wie vor weit offen. Während Männer im Durchschnitt 36.900 Euro verdienten, kamen Frauen auf lediglich 23.900 Euro. Männer liegen damit um 54,4% vor den Frauen. (Alle Einkommensarten, Lohnsteuerdaten 2021).

> Im Bundesländervergleich verdienen die Tirolerinnen mit durchschnittlich 21.360 Euro brutto pro Jahr (Männer: 37.327 Euro) am schlechtesten und liegen 10% unter dem österreichischen Mittel. Tiroler haben damit einen Einkommensvorsprung von fast 75% gegenüber Tirolerinnen.

> Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit kommen die Tirolerinnen auf 38.149 Euro brutto, die Tiroler auf 46.149 Euro. (ein Vorsprung der Männer von 21%).

> Mit 46% stellen Frauen fast die Hälfte der Erwerbstätigen in Österreich, kommen aber nur auf 37% des Gesamteinkommens.

> 66,2% der Männer arbeiten ganzjährig Vollzeit, bei den Frauen sind es lediglich 36,9%. (Tirol: 63% und 31%).

(Quelle: Einkommensbericht der AK Tirol, Lohnsteuerdaten 2021)

 

Forderungen der SPÖ-Frauen:

> Lohntransparenz nach dem Vorbild Islands; außerdem transparente Gehaltsangaben in Stellenausschreibungen

> Kinderbetreuung: ganzjährig, ganztägig, gratis – mit Rechtsanspruch

> Halbe-Halbe bei der Familienarbeit

 

Bild: © Hitthaler

SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende NRin Eva-Maria Holzleitner, Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.