Equal Pension Day in Tirol am 23. Juli. Frauen erhalten um 44,1% weniger als Männer. SPÖ-Frauen fordern „Mehr für Frauen in Pension“.
„Altersarmut betrifft vor allem Frauen. Der Tiroler Equal Pension Day am 23. Juli, führt uns das wieder eindrücklich vor Augen. Tirolerinnen bekommen um rund 44% weniger Pension als Tiroler. Frauen müssen somit in der Pension mit fast 1000 Euro weniger auskommen als Männer. Dass sich das für viele nicht ausgeht, liegt auf der Hand. Diese Lücke schließt sich nur im Schneckentempo. Es scheint als fehle der politische Wille, daran etwas zu ändern“, kritisiert SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.
Am 23. Juli haben Männer in Tirol bereits jene Höhe an Pension bekommen, wie Frauen bis zum Jahresende. Während Frauen durchschnittlich 1178,- Euro Pension beziehen sind es bei Männern 2106,- Euro.
„Die Gründe dafür sind vielfältig, aber auch längst bekannt: „Frauen arbeiten Studien zufolge zwar mehr als Männer, sie leisten aber das Gros an unbezahlter Arbeit und bekommen für Lohnarbeit weniger Geld. Berufsunterbrechungen durch Betreuungspflichten und oft unfreiwillige Teilzeitarbeit kommen dazu“, zählt Yildirim auf.
Die SPÖ-Frauen stellen das Thema Altersarmut bei Frauen seit Jahren in den Fokus. Durch die Teuerung hat sich das Problem weiter zugespitzt. „Wir fordern daher ein Paket an Maßnahmen, die Regierung muss endlich handeln und für mehr Gerechtigkeit sorgen. Wer sein Leben lang gearbeitet hat, soll auch in der Pension davon leben können. Das ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben“, so Yildirim.
Es sind auch die Männer in der Pflicht, diese Lebensrealitäten zu verändern. „Es gilt daher Arbeit besser zu verteilen und zwar sowohl die bezahlte, als auch die unbezahlte. Nur 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz, 1 von 100 länger als 6 Monate. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. Die skandinavischen Länder machen es vor. Eltern teilen sich die Karenz, ein fixer Mindestanteil ist für Väter reserviert. Wenn er nicht in Anspruch genommen wird, verfällt er. Es braucht Anreize, damit mehr Männer in Karenz gehen (können). Verkürzte Vollzeit und eine vier-Tage-Woche sind wichtige Voraussetzung für mehr Gleichstellung“, verdeutlicht Yildirim.
Damit wir in der Gleichstellung vorankommen, braucht es gezielte Maßnahmen. Die SPÖ-Frauen fordern:
- Lohngesetz mit Strafen bei Unterbezahlung
- Maximale Einkommenstransparenz in allen Berufsbranchen um Ungleichbehandlung aufzuzeigen und die Lohnschere zu schließen
- Rechtsanspruch auf ganzjährige, ganztägige und gratis Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr
- Verpflichtende Väterkarenz, Halbe-Halbe bei der Familienarbeit
- Arbeitszeitverkürzung für eine faire Aufteilung der unbezahlten Arbeit
- Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50 Jahre
- Keine Kürzungen beim AMS
Zahlen, Fakten, Daten:
Equal Pension Day: Tirol am 23. Juli, Österreich am 4. August.
In Zahlen: Frauen erhalten in Tirol eine monatliche Pension von durchschnittlich 1178,- Euro, Männer 2106,- Euro. Das ist eine Differenz von 928,- Euro oder 44,1%.
Bundesweite Übersicht:
- Vorarlberg: 11. Juli 2023, Pension Gap: 47,3%
- Oberösterreich: 16. Juli 2023, Pension Gap: 45,8%
- Tirol: 23. Juli 2023, Pension Gap: 44,1%
- Steiermark: 29. Juli 2023, Pension Gap: 42,3%
- Burgenland: 01. August 2023, Pension Gap: 41,5%,
- Salzburg: 02. August 2023, Pension Gap: 41,3%
- Niederösterreich: 03. August 2023, Pension Gap: 41,4%
- Österreich: 04. August 2023, Pension Gap: 40,5%
- Kärnten: 08. August 2023, Pension Gap: 39,7%
- Wien: 13. September 2023, Pension Gap 29,8%Quellen: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik; Berechnung: MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien