Yildirim: „Tirolerinnen verdienen 18% weniger“

SPÖ-Landesfrauenvorsitzende fordert zum Equal Pay Day mehr Lohntransparenz und bessere Aufteilung von unbezahlter Arbeit.

Frauen verdienen in Österreich bei ganzjähriger Vollzeitarbeit 13% weniger als Männer. Damit fällt der Equal Pay Day heuer auf den 16. Februar. In Tirol ist die Lage noch schlechter. Frauen kommen hier auf ein Minus von 18% oder 66 Tage, damit fällt der Equal Pay Day auf den 7. März. „Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen sogar verschlechtert. Das sind offensichtlich Nachwirkungen der Corona-Krise, die Rückschritte für Frauen gebracht hat“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

Besonders groß ist der Unterschied bei Angestellten (-30%) und Arbeiter:innen, am geringsten bei Beamt:innen (+5%). „Das unterstreicht unsere Forderung, wie wichtig echte Transparenz bei den Einkommen ist. Wir haben hier in Österreich dringenden Handlungsbedarf. Vorbild ist Island mit klaren Regelungen und Strafen für Unternehmen bei Ungleichbehandlung.“

„Um echte Gleichberechtigung und gerechte Bezahlung am Arbeitsmarkt zu erreichen, braucht es ein hochwertiges, ganztägiges und ganzjähriges Angebot an Kinderbildung und –betreuung inklusive Rechtsanspruch auf einen Platz. Überkommene Rollenbilder zementieren Ungleichheit. Unbezahlte Familienarbeit gilt es besser zu verteilen. Solange angenommen wird, dass automatisch die Frau dafür zuständig ist, wird es keine Gerechtigkeit geben“, stellt Yildirim klar.

Völlig unpassend findet Yildirim den Vorschlag von Arbeitsminister Kocher, Teilzeitbeschäftigten Sozialleistungen zu streichen: „Es ist zwar positiv, dass die Wirtschaft jetzt den Wert der Frauen erkennt. Allerdings gilt es hier mit positiven Anreizen zu arbeiten, statt ihnen mehr Stolpersteine in den Weg zu legen. Viele Frauen können es sich nicht aussuchen, ob sie Teilzeit arbeiten, sie haben schlicht keine Alternative. Kocher zäumt das Pferd daher von der falschen Seite auf.“