Partnerschaftliche Arbeitsteilung bei Kinderbetreuung längst nicht Realität. Echte Vereinbarkeit braucht Rechtsanspruch.
„Das Frauenbild in Tirol ist ganz offensichtlich immer noch nicht über die 50er Jahre hinausgekommen. Das ist bedauerlich und zeigt, dass es politisch noch viel Handlungsbedarf gibt“, sagen SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim und ihre Stellvertreterin LA Elisabeth Fleischanderl.
„Wenn der neue Landesfeuerwehrkommandant meint, dass nur 4% Frauen bei der Feuerwehr sind, weil sie ‚an die Kinder gebunden‘ seien, ist das ein Alarmsignal. Vielmehr sollte es längst selbstverständlich sein, dass beide Elternteile Verantwortung für die Betreuung der Kinder und den Haushalt haben.“
„Die Konsequenz dieses Denkens ist nämlich, dass sowohl der Feuerwehr, als auch anderen Freiwilligenorganisationen bei ihrer wichtigen gesellschaftlichen Arbeit das wichtige Potential der Frauen fehlt. Letztlich gilt das dann auch für die Wirtschaft. Die Frauen büßen das mit niedrigeren Einkommen, oft dem Zwang zu Teilzeitarbeit und wesentlich höherer Armutsgefährdung“, so Yildirim und Fleischanderl.
„Unser Ansatz ist eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch ehrenamtlichem Engagement. Dazu braucht es einen Rechtsanspruch auf ganztägige, ganzjährige Kinderbetreuung, aber auch endlich einen gesellschaftlichen Wandel hinsichtlich partnerschaftlicher Arbeitsteilung bei der Sorge- und Hausarbeit. Jede Frau soll die Möglichkeit haben, arbeiten zu gehen oder bei der Feuerwehr aktiv zu sein. Auch wenn sie Kinder hat“, so die SPÖ-Frauen abschließend.