SPÖ-initiierte Einrichtung gegen sexuellen Missbrauch & Belästigung nahm Arbeit auf. Maßnahmen zur Prävention müssen folgen.
„Vier Jahre hat es seit meinem Antrag im Nationalrat gedauert, dennoch freut es mich, dass die Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch und sexuellen Missbrauch in Kultur und Sport ‚VERA‘ am 5. September endlich ihre Arbeit aufgenommen hat“, so SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim.
Sie hatte rund um die #metoo-Bewegung und zahlreiche öffentlich gewordene Missbrauchsfälle in Österreich die Initiative dazu gesetzt. „Das wurde nicht überall mit Begeisterung aufgenommen und hat viel Überzeugungsarbeit gebrauch. Der Sport- und Kulturbereich ist für Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt offensichtlich besonders anfällig. Mir sind Prävention, Gewalt- und Opferschutz in diesem Bereich ein großes Anliegen. Es gilt hier eine Null-Toleranz-Politik. Die Vertrauensstelle kann dazu ein erster Schritt sein“, sagt Yildirim.
Da die Stelle auch an FördergeberInnen meldet, steigt auch der Druck für die Einrichtungen für einen proaktiven Umgang mit dem Thema.
Yildirims Antrag, der im März 2021 im Kulturausschuss beschlossen wurde, hätte weiterführende Maßnahmen enthalten: So eine unabhängige Opferschutzkommission mit einem Klagsrecht vor Gericht aber auch Schulungen von Betreuungspersonen und LehrerInnen oder Aufklärungskampagnen.
„Der erste Schritt ist der wichtigste und ich werde weiter dranbleiben und mich für Verbesserungen stark machen. Gewalt, sexueller Missbrauch und Machtmissbrauch dürfen nicht verharmlost werden. Ein offensiver Umgang mit der Thematik ist notwendig. Leider zeigt sich, dass immer noch sehr zögerlich mit Vorwürfen umgegangen wird und Opfer oft stigmatisiert werden“, so Yildirim abschließend.