Kinderbetreuung, Frauen, Bildung

Yildirim: „Landesregierung vergibt Chance auf Rechtsanspruch bei Kinderbetreuung!“

SPÖ-Landesfrauenvorsitzende kritisiert Beschluss der schwarz-grünen Landesregierung. Eltern sollen die Wahl haben, ihre Kinder gut, ganzjährig, ganztägig und kostenlos betreuen zu lassen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Tirol nach wie vor Illusion.

„Es enttäuscht mich, dass wir mit dem neuen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz in Tirol weiter meilenweit von einem ganztägigen, ganzjährigen und gratis Angebot entfernt sind. Besonders ärgert mich die Aussage von Gemeindeverbandspräsident Schöpf, wonach ein Rechtsanspruch auf Betreuung aufgrund von rechtlichen Konsequenzen nicht umsetzbar sei. Genau das wäre ja Sinn dieses Rechtsanspruches, den wir seitens der SPÖ-Frauen ab dem 1. Geburtstag einfordern“, so die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

Was die Frage nach fehlendem Personal angeht, hält Yildirim die Proteste der Elementarpädagog*Innen nach besserer Bezahlung für mehr als gerechtfertigt. „Auch das ist eine Frage von besserer Bewertung von – nach wie vor – hauptsächlich Frauenarbeit.“

„Zur Erreichung der von der EU im Jahr 2002 beschlossenen Barcelona-Ziele fehlen in Tirol noch 900 Plätze für unter 3-jährige Kinder. Tirol holt außerdem den Bundeszuschuss über die 15a-Vereinbarung bei weitem nicht ab. Kindergärten in Tirol haben an 42 Tagen geschlossen, fast die Hälfte hat ab 16 Uhr zu. Nur rund 38% der 3-5-Jährigen hat einen Betreuungsplatz, der den Vereinbarkeitskriterien entspricht. Beruf und Familie vereinbaren zu können, das ist in Tirol also nach wie vor eine Illusion“, verdeutlicht Yildirim.

„Aktuell werden viele Frauen in Tirol in die Teilzeit gezwungen, weil gerade im ländlichen Raum die Betreuungsangebote fehlen. Das ist weder zeitgemäß noch fair. Familienarbeit ist nicht nur Frauenarbeit. Aus dieser ideologischen Falle müssen wir raus. In Tirol scheinen ÖVP und Grüne allerdings noch nicht so weit zu sein“, so Yildirim.