Großer Aufholbedarf in Sachen Gleichstellung und bei Gewaltschutz
„Es ist leider bezeichnend, dass die Tiroler Landesregierung keine brauchbaren Daten zum Status Quo in der Kinderbetreuung bereitstellen kann – oder bereitstellen will“, kritisiert die Tiroler Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim anlässlich eines entsprechenden Berichtes in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung. „Während es alle anderen Bundesländer geschafft haben, eine Aufstellung über den Grad der Versorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen zu liefern, ist die Tiroler Landesregierung, allen voran die zuständige Landesrätin Palfrader säumig. Ohne konkretes und aktuelles Datenmaterial ist es aber kaum möglich die richtigen Maßnahmen zu treffen“, so Yildirim.
Tirol habe, so Yildirim weiter, insgesamt noch großen Aufholbedarf, was die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen betrifft, zumal das Land nur den fünften Platz von neun, einnimmt. „Besonders beschämend ist es, dass Tirol beim Thema Gewaltschutz im letzten Drittel liegt, da es schlichtweg nicht genug Frauenhäuser in unserem Bundesland gibt. Als Tiroler SPÖ-Frauen haben wir diesen Umstand schon mehrfach kritisiert und werden das verbunden mit der Forderung nach einer Aufstockung der Plätze weiterhin tun“, erläutert Yildirim. Gemäß der Istanbul-Konvention – dies ist ein Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – müsste es in Tirol 75 Plätze für Frauen in entsprechenden Einrichtungen geben. „Leider sind wir meilenweit davon entfernt und es ist höchst an der Zeit, dass die Landesregierung hier endlich das Versäumte aufholt“, bekräftigt Yildirim abschließend.