Kein Tag vergeht, ohne dass einer Frau in Österreich Gewalt angetan wird. Gewalt, die verhindert werden muss. Im Jahr 2020 wurden den Gewaltschutzzentren 11.495 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei gemeldet, alleine in Tirol waren es 716. Mit 28 Femiziden (Stand: 24.11.2021) ist Österreich traurige EU-Spitze beim Thema Frauenmorde. „Krisenzeiten und Isolation erhöhen die Gefahr. Der Schutz von Frauen muss dringend verbessert werden. Am 25. November ist der erste von 16 Tagen gegen Gewalt, aber für Symbolpolitik bleibt jetzt wirklich keine Zeit. Wir brauchen dringend mehr Geld und Aufmerksamkeit für Gewaltschutz und -prävention!“, so Selma Yildirim, Nationalratsabgeordnete und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.
In Österreich fehlen 228 Millionen Euro für den Gewaltschutz. Im aktuellen Budget steht nur ein Zehntel der Summe zur Verfügung. 3000 zusätzliche Mitarbeiter*innen, die Vollzeit arbeiten, sind notwendig, um Hilfesuchenden Beratung anzubieten. Denn lange Wartezeiten sind lebensgefährlich. „Erst im Frühjahr wurden auf Initiative der SPÖ im Tiroler Landtag €500.000,- mehr für Gewaltschutz und -prävention beschlossen. Jetzt ist schnelles Handeln wichtig – im schlimmsten Fall geht es um Menschenleben“, fordert Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin der SPÖ Tirol im Landtag, „nach dem Vorbild Wiens fordern wir die Verbreitung der Nummer der Frauenhelpline auf Kassenbons.“
Auf Initiative Yildirims fordert die SPÖ ein flächendeckendes und niederschwelliges Angebot an Gewaltambulanzen unter anderem zur Beweissicherung, verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings bei Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, Aus- und Fortbildung von Richter*innen und Staatsanwält*innen bezüglich häuslicher Gewalt und Sensibilisierung zum Thema Gewalt bereits in der Schule. „Im Schnitt ist jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Ein verstärkter Fokus und entsprechende Aufstockung der Präventionsarbeit ist besonders wichtig“, so Yildirim und Fleischanderl.
Petition der SPÖ-Frauen
Die Bundesregierung muss endlich handeln. Eine Petition der SPÖ-Frauen „Stoppt Femizide. Endlich ein Ende der Gewalt an Frauen“ kann hier unterzeichnet werden: https://frauen-spoe.vorschau.soz.is/2021/04/29/spoe-petition-stoppt-femizide-endlich-ein-ende-der-gewalt-gegen-frauen/
Das fordern die SPÖ-Frauen:
- ständiger Krisenstab von Innenministerium, Frauenministerium und aller im Gewaltschutz tätigen Organisationen
- Aufstockung der Mittel, wie sich Österreich im Rahmen der Istanbul-Konvention verpflichtet hat
- 228 Millionen Euro für den Gewaltschutz und 3000 Vollzeitstellen in Beratungseinrichtungen
- Ausbau der Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen
- Die Telefonnummer der Frauenhelpline soll nach dem Vorbild Wiens auf Kassenbons verbreitet werden
- mehr Hochrisikofallkonferenzen
Telefonnummer der Frauenhelpline: 0800 222 555