Frauen, Gewaltschutz, Kultur

Yildirim: „Erster Schritt gegen Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt in Kultur und Sport“

Kulturausschuss des Nationalrates bringt „Vertrauensstelle“ auf den Weg. Maßnahmen zu Prävention müssen folgen.

„Der Sport- und Kulturbereich ist für Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt offensichtlich besonders anfällig. Das haben die vergangenen Jahre rund um die #metoo-Bewegung, den Fall Werdenigg oder die Festspiele Erl deutlich gemacht. Dass unsere Initiativen für Prävention, Gewalt- und Opferschutz in diesem Bereich nach langen drei Jahren nun endlich erste Erfolge bringen, freut uns natürlich“, so SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim.

Basierend auf ihrem Antrag wurde gestern im Kulturausschuss eine „Vertrauensstelle Machtmissbrauch“ für den Kultur- und Sportbereich beschlossen. Mit Ausnahme der FPÖ haben sich alle Parteien dafür ausgesprochen. „Es ist ein erster Schritt, aber der ist ja bekanntlich der wichtigste“, sagt Yildirim. Die breite Mehrheit sei zudem ein gutes Signal. Da die Stelle auch an FördergeberInnen meldet, steigt auch der Druck für die Einrichtungen für einen proaktiven Umgang mit dem Thema.

Yildirims Antrag hätte weiterführende Maßnahmen enthalten: So eine unabhängige Opferschutzkommission mit einem Klagsrecht vor Gericht aber auch Schulungen von Betreuungspersonen und LehrerInnen oder Aufklärungskampagnen.

„Gewalt, sexueller Missbrauch und Machtmissbrauch dürfen nicht verharmlost werden. Ein offensiver Umgang mit der Thematik ist notwendig. Leider zeigt sich, dass immer noch sehr zögerlich mit Vorwürfen umgegangen wird und Opfer oft stigmatisiert werden. Daher müssen nächste Schritte in Richtung Opferschutz und Prävention folgen. Dazu braucht es natürlich auch entsprechend finanzielle Mittel“, fordert Yildirim von der türkis-grünen Bundesregierung.