Yildirim/Fleischanderl: „Frauentag bringt keinen Grund zum Feiern“

Einkommensschere, ungerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, Mehrfachbelastung, hohe Arbeitslosigkeit – für die Frauen war es kein gutes Jahr.
 
Am 8. März ist der internationale Frauentag. „Einen Grund zum Feiern gibt es allerdings leider nicht. Die Corona-Krise hat Benachteiligungen und Missstände noch deutlicher zum Vorschein gebracht und sogar verstärkt“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim und ihre Stellvertreterin LA Elisabeth Fleischanderl.
„Frauen verdienen immer noch gut 20% weniger als Männer, gleichzeitig schultern sie den Großteil der unbezahlten Arbeit. Für viele ist die Mehrfachbelastung enorm. Das ist eine Zumutung und sollte endlich geändert werden. Die SPÖ versucht Jahr für Jahr durch gute Vorschläge Änderungen herbeizuführen. Diese sollten endlich ernsthaft umgesetzt werden.“
Für die SPÖ-Frauen ist klar, wo es anzusetzen gilt: „Einkommensgerechtigkeit und Selbstbestimmung stehen ganz oben. Dafür braucht es echte und durchsetzbare Lohntransparenz bei ungerechter Bezahlung. Vorbild ist hier Island. Die Arbeit in klassischen ‚Frauenbranchen‘ muss – insbesondere auch finanziell – aufgewertet werden.“
Gesellschaftlich gelte es ebenfalls anzusetzen: „Frauen sind nicht von vornherein ausschließlich für die unbezahlte Arbeit zuständig. Wer einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen will, soll das auch tun können. Dazu braucht es endlich echte Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.“
Akut ist die Situation durch die Krise für Frauen am Arbeitsmarkt: „Wer in Teilzeit oder geringfügig angestellt war und seine Arbeit wegen der Krise verliert, bekommt nun entsprechend weniger oder gar kein Arbeitslosengeld. Das treibt viele Menschen, vielfach Frauen, in die Armut. Im Bundesland Tirol, wo die Lebenshaltungskosten sehr hoch sind, bekommen wir die Folgen zudem noch drastischer zu spüren, weil in der Gastronomie, dem Handel und dem Tourismus die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist. Wir fordern daher ein Arbeitsmarktpaket speziell für diese Betroffenen“, so Yildirim und Fleischanderl.