In Tirol führt nur ein einziger Arzt Schwangerschaftsabbrüche durch. Auf Antrag der SPÖ ist es seit Juli 2020 möglich, dass die „Abtreibungspille“ auch von niedergelassenen GynäkologInnen verschrieben wird. An öffentlichen Krankenhäusern gibt es keine Möglichkeit, Abbrüche durchführen zu lassen.
„Es hängt in Tirol nach wie vor an einem einzigen Arzt, ungewollte Schwangerschaften zu beenden. Niemand macht sich die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch leicht. Trotzdem wird das Thema besonders im Bundesland Tirol verdrängt tabuisiert. Ein offener Umgang damit würde die Lage sehr erleichtern“, kritisiert Selma Yildirim, Nationalrätin und Frauenvorsitzende der SPÖ Tirol.
„Um Frauen tatsächliche Selbstbestimmung über den eigenen Körper zu ermöglichen, muss auf mehreren Ebenen verbessert werden. Es wäre dringend notwendig, das Beratungs- und Aufklärungsangebot auszubauen. Auch kostenlose Verhütungsmittel sollten zur Verfügung gestellt werden und Schwangerschaftsabbrüche müssen leichter zugänglich und unter medizinischer Aufsicht erfolgen!“, fordert Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin der SPÖ im Tiroler Landtag.
„Die SPÖ-Frauen haben bereits viele Initiativen gesetzt, um selbstbestimmten Umgang mit dem eigenen Körper zu ermöglichen. Die Grünen sind sowohl im Bund als auch im Land vertreten, wir erwarten ein klares Bekenntnis zu ihrer frauenpolitischen Agenda. Auch die ÖVP sollte sich in die Pflicht genommen fühlen. Von echter Selbstbestimmung sind wir leider noch ein Stück weit entfernt“, schließen Yildirim und Fleischanderl ab.