Nationalrat, Frauen, Gewaltschutz

Yildirim: „Justiz zu Umgang mit Gewalt in der Familie ausbilden und schulen“

SPÖ-Justizsprecherin bringt Antrag bezüglich Fokus bei Aus- und Fortbildung von RichterInnen und StaatsanwältInnen im Nationalrat ein.

„Immer noch sind viel zu viele Frauen und Kinder mit Gewalt im eigenen Zuhause konfrontiert. 39 Frauen wurden im Vorjahr in Österreich ermordet. Damit liegen wir europaweit an der traurigen Spitze. Dagegen müssen wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vorgehen. Gewalt in der Familie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das einer ganzheitlichen Betrachtung bedarf“, schildert SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim.

Die Ausbildung, Fortbildung und Sensibilisierung von RichterInnen und StaatsanwältInnen kann einen wichtigen Beitrag beim Gewaltschutz leisten. Yildirim hat daher einen entsprechenden Antrag im Nationalrat eingebracht.

„Es ist notwendig, dass die Ausbildung das Thema in umfassendem Maß behandelt, damit das geschlechterbasierte Verständnis bezüglich Gewalt gegen Frauen gefördert wird. Mit diesem Antrag sind wir einer Anregung des Grevio-Schattenberichtes nachgekommen. Ich hoffe, dass es dafür breite Unterstützung geben wird“, so Yildirim.

Sie erklärt die Problematik anhand eines Beispiels: „Anti-Gewalt-Trainings für Täter gelten als effektives Mittel, um Rückfälle zu verhindern. Leider werden diese nur selten angeordnet. Schätzungen gehen von weniger als 1% bei geschlechterbasierter Gewalt aus. Das Justizministerium bestätigt, dass die Anordnung dieser Trainings restriktiv gehandhabt wird. Dem könnten wir mittels Schulungen entgegenwirken.“

Die Ziele sind für Yildirim klar: „Die Opfer bestmöglich zu schützen, sowie die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Dazu braucht es Präventionsarbeit ebenso wie opferschutzorientierte Täterarbeit, damit weitere Gewalt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst verhindert werden kann.

Den Antrag finden Sie hier: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_01176/index.shtml