Kinderarmut, soziale Gerechtigkeit, Covid19

Yildirim: „Kinderarmut durch Pandemie verstärkt – schnelle Hilfe angebracht!“

In Österreich war 2019 jedes fünfte Kind von Armut­­ betroffen oder gefährdet. Die schwerwiegendsten Folgen von Kinderarmut sind soziale Absonderung, erschwerter Zugang zu Bildung und gesundheitliche Nachteile. Häufig halten sich diese Konsequenzen ein ganzes Leben lang.

„Ein Land wie Österreich darf sich keine so hohe Kinderarmut leisten. Was es braucht, sind kurzfristige Maßnahmen, um vor allem durch die Auswirkungen der Pandemie betroffene Familien zu unterstützen, sowie längerfristige Lösungen, um die Zahl der von Armut Betroffenen Kinder erst gar nicht mehr so in die Höhe schnellen zu lassen“, fordert Selma Yildirim, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.

Die Pandemie hat viele Personen in die Arbeitslosigkeit getrieben und finanzielle Probleme in Familien verschärft. Besonders oft sind Alleinerziehende betroffen. Gleichzeitig sind Distance Learning und Homeschooling für armutsbetroffene Kinder und Jugendliche erschwert möglich: Oft ist kein eigener, ruhiger Platz zum Lernen oder gar ein PC vorhanden. Beengter Wohnraum fördert weitere Spannungen, für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf ist die Lage besonders schwierig.

„In der jetzigen Situation ist die erleichterte Geltendmachung von Unterhaltsvorschüssen für viele betroffene Elternteile und deren Kinder von besonderer Bedeutung. Deshalb fordere ich eine Fristverlängerung bis Ende Juni 2021, statt bisher bis März. Die Pandemie und deren Auswirkungen sind im Frühjahr noch nicht vorbei, wir stehen erst am Beginn einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit“, so Yildirim.

Auf längere Sicht fordert die SPÖ die Einführung von Ganztagesschulen, einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, steuerfreies Grundeinkommen von €1.800,- und vieles mehr. „Finanzielle Benachteiligungen dürfen nicht den ganzen Lebensweg vorherbestimmen“, so Yildirim abschließend.