Gewaltschutz, Hilfe, Betretungsverbote

Yildirim/Fleischanderl/Hackl: „Gewaltschutz sollte Selbstverständlichkeit sein!“

Von 25. November bis 10. Dezember finden die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen statt. Die SPÖ-Frauen fordern finanzielle Mittel für Gewaltschutz und Prävention auf Bundes- und Landesebene.

„Im Jahr 2020 wurden bereits 20 Frauen ermordet, die meisten von (Ex-)Partnern. Das ist eine erschreckend hohe Zahl, sie bildet nur die Spitze des Eisbergs. Gewalt findet leider oft im Verborgenen statt, in psychischer, verbaler oder eben körperlicher Form. Deshalb ist es wichtig, den Ausbau von Gewaltschutzeinrichtungen zu ermöglichen, sondern auch, Beratung und Information auf einem möglichst niederschwelligen Level zur Verfügung zu stellen“, so Selma Yildirim, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.

Dass Gewalt Realität ist, zeigt auch die Anzahl von Betretungsverboten, welche 2019 landesweit ausgesprochen wurden. „In Tirol wurden im vergangenen Jahr 516 Betretungsverbote verhängt. Nur im Burgenland und in Vorarlberg waren es weniger. Das ist leider kein Grund zum Aufatmen: Es zeigt, dass Gewalt weiterhin oft hinter verschlossenen Türen stattfindet und es den Opfern schwer fällt, diese auszusprechen und Hilfe zu suchen”, stellt Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl fest.

„Besonders während der Corona-Situation und den damit verbundenen Einschränkungen sind die Anrufe bei der österreichweiten Gewaltschutzhelpline um 38% gestiegen. Das allein sollte schon den enormen Handlungsbedarf aufzeigen, der seitens der Bundesregierung besteht. Bisher ist jedoch außer leeren Worten und Ankündigungen nichts passiert“, kritisiert Daniela Hackl, Vorsitzende des Verbandes der Sozialistischen Student*innen Innsbruck.

„Leider müssen viele Frauenberatungsstellen jedes Jahr erneut darum bangen, ob sie weiter finanziert werden. In Tirol gibt es etwa 20 Frauenhausplätze zu wenig, vor allem im Oberland herrscht ein Mangel. Die Corona-Krise verschlimmert die Situation für viele Frauen noch weiter. Ministerin Raab geht schlichtweg nicht darauf ein und lässt sich betteln, mehr Geld für Gewaltschutz bereitzustellen. Das ist Zynismus“, so die drei.

Die SPÖ-Frauen fordern einen raschen Ausbau der Gewaltschutz- und Frauenberatungseinrichtungen in ganz Österreich, ein Soforthilfepaket von 5 Millionen Euro, einen Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen, österreichweite Hochrisiko-Fallkonferenzen und mehr Mittel für Prävention.

Nummer der Frauenhelpline: 0800 222 555

Nummer der Tiroler Frauenhäuser: 0512 342112