Anfragebeantwortung der ÖVP-Ministerin offenbart Planlosigkeit. Gewaltschutzeinrichtungen müssen besser abgesichert werden.
„Zahlreiche Frauenberatungsstellen zittern Jahr für Jahr um ihre Finanzierung. Das ist eine Geringschätzung ihrer enorm wichtigen Arbeit im Bereich Gewaltschutz und vielem mehr“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim. „Ob Evita in Kufstein oder die Frauenberatung St. Johann, die Nachfrage nach Notwohnungen für Frauen bei Gewalt und Beratung ist enorm. Der Bedarf ist enorm und er wird im Lockdown wieder weiter ansteigen.“
Frauenservicestellen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, sind aber finanziell besser abgesichert. Im Zuge der Budgetberatungen hat die SPÖ daher bei der ÖVP-Ministerin nachgefragt, welche Einrichtungen denn zu Frauenservicestellen werden. Anlassfall ist Evita in Kufstein. Die Einrichtung erfüllt die Kriterien, dürfte aber einmal mehr durch die Finger schauen, weil zu wenig Geld vorhanden ist.
„Es kann doch nicht sein, dass auf der einen Seite Milliarden verteilt werden und auf der anderen ein paar tausend Euro für den Gewaltschutz nicht aufzutreiben sind. Die Antwort der Ministerin ist dabei ebenso respektlos wie planlos“, sagt Yildirim.
So schreibt Ministerin Raab, dass sie noch nicht wisse, welche Einrichtungen Frauenservicestellen werden. „Wie sollen diese Initiativen, die ganz viel Idealismus in ihre Arbeit stecken so planen können? Wie sollen sie arbeiten, wenn Förderzu- oder –absagen erst Mitten im laufenden Jahr eintrudeln? Es geht hier schließlich auch um Arbeitsplätze“, kritisiert Yildirim.
„Im ganzen Tiroler Unterland gibt es keine einzige Frauenservicestelle. Das ist etwas, das ich von der Ministerin einfordere, hier werde ich nicht locker lassen. Im Sinne der Frauen im Land, aber auch als Zeichen, dass Gewaltschutz ernst genommen wird“, betont Yildirim.