Dornauer, Yildirim und Fleischanderl kritisieren den ehemaligen ÖVP-Nationalratspräsidenten Andreas Khol für seinen öffentlichen Gewaltaufruf gegenüber Frauen und fordern Entschuldigung.
Mit der Aussage „Die (Dr. Pamela Rendi-Wagner, Anm.) hat danach gerufen, ihr eine aufzulegen“, habe Andreas Khol eine rote Linie überschritten, stellt die Tiroler SPÖ-Frauenvorsitzende und Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim unmissverständlich klar. „Es ist kein Geheimnis, dass die ÖVP ein überholtes Frauenbild hat. Dass jetzt von einem hochrangigen Parteimitglied der konservative Sexismus unverhohlen zur Schau gestellt und noch dazu öffentlich zur Gewalt gegenüber Frauen aufgerufen wird, ist unfassbar und völlig inakzeptabel.“ Aus Sicht von Yildirim müsse dieses Verhalten Konsequenzen haben. „Eine Entschuldigung wäre das Mindeste. Besser wäre, wenn sich Khol nach dieser skandalösen Aussage endgültig aus der Politik verabschiedet.“
Auch der Landesparteivorsitzende und Klubobmann der neuen SPÖ Tirol, Dr. Georg Dornauer spricht in diesem Zusammenhang von einer „unfassbaren Entgleisung, die tief blicken lässt.“ Der offensichtliche Aufruf zur Gewalt gegen Kritikerinnen sei ein erneuter politischer und ethischer Tiefpunkt der ÖVP. Ganz abgesehen davon, dass Khol auch inhaltlich falsch liege. „Bundesparteiobmann Sebastian Kurz wäre gut beraten, endlich Leadership zu zeigen, seine Parteigänger zur Ordnung zu rufen und die Expertise von Dr. Pamela Rendi-Wagner in die Entscheidungen für unser Land einfließen zu lassen“, so Dornauer.
Als „inakzeptable Gewaltverharmlosung“ bezeichnet Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin und Landtagsabgeordnete der neuen SPÖ Tirol die Aussage Khols. „Eine traurige Konsequenz der Corona-Krise ist der Anstieg häuslicher Gewalt und gerade Frauen haben jetzt weniger Möglichkeiten, dieser zu entkommen – weil die öffentliche Schutzräume fehlen.“ Das völlig verfehlten Frauen- und Familienbild, das die ÖVP bis heute propagiere, würde die Situation weiter verschärfen, wie Fleischanderl betont. „Nicht wir Frauen sind das Problem, sondern Konservative wie Khol, die weder die Kompetenz noch die Meinung von Frauen akzeptieren können. Es ist höchste Zeit, dass diese antiquierte Politiker-Generation endgültig den Hut nimmt.“