Lohnschere

Yildirim: „Höchste Zeit für Transparenz bei Löhnen!“

Am 5. November ist in Innsbruck der Equal Pay Day, also jener Tag, ab dem Frauen statistisch gesehen „gratis“ bis Jahresende arbeiten. Anders ausgedrückt: Innsbrucker Frauen verdienen 16% weniger als Männer, im Tiroler Durchschnitt beträgt die Differenz sogar 22%.

„Speziell in der Krise wird sichtbar, dass Frauen in systemrelevanten Berufen unentbehrlich sind. Angestellte im Handel oder in der Pflege sind zu großen Teilen weiblich. Doch statt Applaus hätten sie mehr von gerechten Löhnen“, kritisiert Selma Yildirim, Nationalrätin und Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Innsbruck.

„In Krisenzeiten findet ein gesellschaftlicher Rückschritt statt. Frauen werden sichtbar in alte Rollenbilder gedrängt. Haben sie die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, übernehmen sie deutlich öfter als Männer Kinderbetreuung und Hausarbeit“, führt sie weiter aus.

In Innsbruck beträgt der reale Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen €8.079,-. Damit ist die Lohnschere in der Landeshauptstadt bedeutend kleiner als im Tirolschnitt mit €11.154,- Lohnunterschied im Jahr.

Dabei gilt zu berücksichtigen, dass bei der Berechnung Zahlen aus dem Jahr 2018 herangezogen wurden. Während des Jahres 2020 stieg die Arbeitslosigkeit besonders bei jenen Frauen, die keine ausreichende Kinderbetreuung zur Verfügung hatten.

Die SPÖ-Frauen fordern Lohntransparenz nach dem Isländischen Modell, einen steuerfreien KV-Mindestlohn von 1.700 Euro, verkürzte Vollzeit und Halbe/Halbe in der Familie, 50 Prozent der AMS-Mittel für Frauen und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr.