Frauenpolitik, Gleichstellung, Equal Pay Day

Yildirim/Öfner/Föger-Kalchschmied: „Equal Pay Day – Frauen verdienen 100 Prozent!“

Am 6.Oktober ist in Innsbruck-Land Equal Pay Day. An diesem Tag haben Männer bereits das verdient, wofür Frauen bis zum Jahresende arbeiten müssen: Frauen arbeiten also fast drei Monate im Jahr „unbezahlt“.

Einkommen angleichen

Im Bezirk Innsbruck-Land sind 32,4% der Frauen und 67,3% der Männer ganzjährig Vollzeit beschäftigt. Würde man die hohe Teilzeitquote miteinberechnen, wäre der Equal Pay Day bereits im Hochsommer. Doch auch bei einem reinen Vergleich der Brutto-Vollzeiteinkommen ergeben sich für Frauen Einkommensnachteile von durchschnittlich 23,8%.

„Frauen muss ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Dabei ist es wichtig, alte Strukturen neu zu denken. Ein erster Schritt wäre ein Lohntransparenzmodell nach dem Vorbild Islands. ‚Typische‘ Frauen- und Männerberufe werden hier gegenübergestellt und nach ihrem Nutzen eingestuft“, erläutert Selma Yildirim, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.

Kinderbetreuung zugänglich machen

Gleichzeitig muss Kinderbetreuung leicht zugänglich gemacht werden, besonders im ländlichen Raum. Zirl geht mit gutem Beispiel voran. „In der Gemeinde werden Kinderbetreuungsplätze bereits stark gefördert. Dennoch besteht Aufholbedarf, besonders bei Kinderkrippen. Es ist schwer, mit dem ständig steigenden Bedarf mitzuhalten. Hier sind wir auf Förderungen vom Land Tirol angewiesen“, erklärt Thomas Öfner, Bürgermeister der Gemeinde Zirl.

Anforderungen in der Krisensituation

„2020 war ein Jahr voller Herausforderungen. Die Corona-Krise erhöht den Druck und die Mehrfachbelastung, besonders für Frauen, noch weiter. Zusätzlich zur gesundheitlichen Gefährdung kommen Anforderungen bei der Kinderbetreuung, wenn einzelne Schulen oder Klassen schließen. Gerade für Alleinerzieherinnen ist diese Situation besonders schwierig. Hier braucht es schnelle, umweglose Unterstützung“, stellt Sonja Föger-Kalchschmied, Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Innsbruck-Land, klar.

„Die SPÖ fordert neben Lohntransparenz einen KV-Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei, verkürzte Vollzeit und Halbe/Halbe in der Familie, 50 Prozent der AMS-Mittel für Frauen und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr“, so die drei abschließend.