Transparenz, Arbeit, Lohnschere

Yildirim/Fleischanderl/Szloboda – „Mehr Transparenz bei Einkommen notwendig!“

Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern sind kaum wo so hoch wie im Bezirk Schwaz. SPÖ-Frauen fordern flächendeckende Kinderbetreuung und Bekämpfung von Altersarmut.
 
Equal Pay Day in Schwaz bereits am 27. September
Der jährlich erscheinende Einkommensbericht der Arbeiterkammer gibt Aufschluss über die Einkommensstruktur für Beschäftigte in den einzelnen Bezirken und Berufssparten.
Für Schwaz bedeutet das: 64% der Männer gingen im Jahr 2018 einer Vollzeitbeschäftigung nach, bei Frauen nur 29,8%. Mehr als sieben von zehn der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten waren Männer.
„Der Equal Pay Day fällt in Schwaz dieses Jahr auf den 27. September – daraus ergeben sich 96 unbezahlte Arbeitstage für Frauen im Verhältnis zu ihren männlichen Kollegen. Diese enorme Schieflage im Bezirk muss entschärft werden“, erklärt Selma Yildirim, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.
 
Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausbauen
Kinderbetreuungseinrichtungen haben in den Ferien durchschnittlich etwa 31 Schließtage. „Die Schwazer Kindergärten haben weniger Schließtage als der Tiroler Durchschnitt. Dennoch handelt es sich um mehr, als durchschnittliche ArbeitnehmerInnen Urlaubstage haben. Das trifft AlleinerzieherInnen am härtesten. Dieses Jahr haben viele Eltern ihre Urlaubstage außerdem schon während der Sommerferien aufgebraucht. Das Ergebnis ist deutlich: Frauen werden in Teilzeitverhältnisse gedrängt“, kritisiert Elisabeth Fleischanderl, Landtagsabgeordnete und Frauensprecherin der SPÖ im Tiroler Landtag.
 
Ursachen und Maßnahmen
„Fehlende Kinderbetreuung, schlechte Löhne für ‚Frauenberufe‘ und die hohe Teilzeitquote haben zu Folge, dass Frauen nur etwa die Hälfte der Pension von Männern bekommen. Die Folge: Altersarmut“, kritisiert Beatrix Szloboda, Bezirksfrauenvorsitzende in Schwaz.
 
„Es muss eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf gewährleistet werden. Die SPÖ-Frauen fordern etwa ein Lohntransparenzmodell nach dem Vorbild Islands, kürzere Vollzeit und Rechtsanspruch auf ganzjährig kostenfreie Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr“, so die drei.
 
Die SPÖ fordert verschiedene Maßnahmen, um die Lohnschere zu schließen:
·         –Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei
·         –Lohntransparenz nach dem Vorbild Islands
·        – Kürzere Vollzeit
·        – Rechtsanspruch auf einen ganztägigen, kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr
·        – Bessere Bewertung und Bezahlung in „Frauenbranchen“ wie Pflege und Handel
·        – Rechtsanspruch auf Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit