Frauen im Bezirk Landeck verdienen am wenigsten im Tirolschnitt. SPÖ-Frauen fordern ausreichend Kinderbetreuung und Maßnahmen gegen Altersarmut.
Der jährlich veröffentlichte Einkommensbericht der Arbeiterkammer gibt Aufschluss über die Einkommensverteilung in ganz Österreich. Die aktuellen Statistiken wurden mittels der Daten aus dem Jahr 2018 errechnet.
Österreichweit verdienen Frauen mehr als ein Fünftel weniger als Männer, schaut man sich allein Brutto-Vollzeitlöhne an. Etwa jede zweite Frau ist teilzeitbeschäftigt, was die Ungleichheit auf mehr als ein Drittel weniger Lohn verschärft.
„Betrachtet man alle Bundesländer im Vergleich, ist der Lohndurchschnitt in Tirol am niedrigsten. Woran das liegt, ist leider eindeutig: An den niedrigen Einkommen von Frauen, denn die Männer im Bundesland verdienen gleich viel bzw. etwas mehr als der Österreichschnitt. Das sollte uns ordentlich zu denken geben“, so Selma Yildirim, Nationalratsabgeordnete und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.
Frauen in Tirol sind häufig in Branchen wie Tourismus oder Handel beschäftigt. Besonders in Landeck wirkt sich das auf die Einkommen aus: Frauen verdienen brutto 16,4% weniger als der Tiroler Durchschnitt. Nicht einmal ein Viertel ist Bezirk ganzjährig vollzeitbeschäftigt, mehr als ein Drittel der Frauen sind im Sektor Beherbergung und Gastronomie angestellt.
„Im Tirolschnitt sind Kindergärten in den Ferienzeiten durchschnittlich 42 Tage geschlossen. Im Bezirk Landeck haben Kindergärten jedoch fast 56 Schließtage, das sind elf Wochen im Jahr. Landeck liegt damit weit hinter den anderen Bezirken. Hier ist das Land Tirol gefragt!“, hält Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin der SPÖ Tirol im Landtag, fest.
Erst kürzlich, nämlich am 20. Juli, war der Tiroler Equal Pension Day. Das bedeutet, dass Frauen nur 55,4% der Pension von Männern erhalten. „Altersarmut ist weiblich. Nicht ausreichende Möglichkeiten zur Kinderbetreuung zwingen Frauen in Teilzeit- und niedrig bezahlte Jobs. In keinem anderen Bezirk ist die Ausprägung so stark wie in Landeck“, fasst Brigitte Trötzmüller, Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Landeck, zusammen.
„Es muss erleichtert werden, Beruf und Familie vereinen zu können. Die SPÖ-Frauen fordern Maßnahmen von Rechtsanspruch auf einen ganztägigen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr über Aufwertung von „Frauenberufen“ bis hin zu kürzerer Vollzeit“, unterstreichen die drei.