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Yildirim: „ÖVP lässt Frauen in der Krise allein“

Seit Monaten ist klar, dass Frauen besonders von der Corona-Krise betroffen sind. Statt endlich Maßnahmen zu setzen, gibt es von den Arbeits- und Frauenministerinnen nur Allgemeinplätze.

„Frauen sind von der Corona-Krise besonders betroffen, das ist seit Monaten bekannt. Dass die ÖVP-Ministerinnen Raab und Aschbacher nun verkünden, von den Corona-Hilfen der Regierung profitieren auch die Frauen, ist eine Verhöhnung“, findet die Tiroler SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim. „Der u.a. angesprochene Kinderbonus ersetzt keinen Arbeitsplatz!“

Die ÖVP gibt an, Frauen besser qualifizieren zu wollen, damit sie mehr bezahlt bekommen. „Es dürfte der ÖVP offenbar entgangen sein, dass Frauen in Österreich inzwischen höher qualifiziert sind als Männer. Leider trotzdem bei geringerer Bezahlung. Frauen für technische Berufe zu begeistern, weil es dafür mehr Geld gibt ist legitim, geht aber am Kern des Problems vorbei“, so Yildirim.

Sie erläutert: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Berufe in denen viele Frauen arbeiten wie Bildung oder Pflege schlechter bezahlt werden als technische Berufe. Eine Neubewertung von Arbeit ist notwendig. Einmal mehr gilt es festzuhalten: Applaus alleine, weil sie das Land in der Krise am Laufen gehalten haben, genügt für die Frauen nicht. Es ist Zeit, konkrete Schritte für mehr Gleichberechtigung zu setzen, damit Frauen nicht die Verliererinnen dieser Krise werden und es für sie zurück in die Vergangenheit geht.“

Vorschläge dazu liegen längst am Tisch. Die SPÖ fordert u.a.:

  • eine Wiedereinführung der 50% AMS-Mittel für Frauen
  • einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei
  • Lohntransparenz nach dem Vorbild Island
  • Verkürzte Vollzeit für eine gerechte Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit
  • einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen gratis Kinderbetreuungsplatz
  • 50 Euro mehr Pension jeden Monat für eine höhere Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten.