Am Freitag luden das Renner Institut Tirol und die SPÖ im Bezirk Imst zur Podiumsdiskussion „Gewalt an Frauen – ein gesellschaftliches Problem“ ein. Am Podium diskutierten NRin Mag.a Selma Yildirim, Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol, Mag.a Eva Pawlata, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Tirol, und Klaus Edlinger, Berater bei der Mannsbilder Männerberatung. Die Moderation übernahm Eda Celik, Geschäftsführerin der SPÖ im Oberland.
In diesem Jahr wurden 15 Frauen ermordet, 14 davon von ihren (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern. Die SPÖ-Frauen setzen sich für die rasche Umsetzung der angekündigten Maßnahmen seitens des Landes sowie für mehr Mittel für Aufklärungsarbeit seitens des Bundes ein.
Nach wie vor fehlen in Tirol etwa 20 Frauenhausplätze. Vor allem im Oberland besteht massiver Aufholbedarf. Die Tiroler Landesregierung hat vor kurzem den Neubau eines Frauenhauses im Oberland angekündigt. „Insbesondere beim Gewaltschutz zeigt uns die Erfahrung, dass es Hartnäckigkeit braucht. Auf die Ankündigung eines Frauenhauses muss auch eine rasche Umsetzung folgen“, stellt Selma Yildirim klar.
„In Tirol gibt es enormes Aufklärungspotential bezüglich Gewaltschutz. Die SPÖ-Frauen fordern daher den Ausbau von Hilfseinrichtungen, deren vermehrte Bekanntmachung und mehr Mittel für Prävention und Aufklärung“, so Yildirim.
Eva Pawlata erklärt: „Der Fokus soll auf Arbeit mit Kindern zum Thema Gewalt gelegt werden, nicht nur auf die Bestrafung der Täter.“
„Es braucht gesellschaftliches Umdenken. Wir müssen schon früh bei der Erziehung und Ausbildung junger Menschen ansetzen, Rollenbilder müssen neu gedacht werden“, ergänzt Klaus Edlinger.
„Es ist erschütternd, dass so viel passieren muss, bevor Anliegen zu Gewaltschutz endlich ernst genommen werden. Sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung sind verpflichtet, im Austausch mit ExpertInnen und Frauen- und Opferschutzeinrichtungen Handlungsbedarf zu erfassen und rasche Maßnahmen folgen zu lassen“, appellieren die drei abschließend.