Umfrage der SPÖ-Frauen zu Arbeit zeigt: zwei Drittel sorgen sich um berufliche Situation, Frauen schultern Großteil der aktuellen Belastungen. Krise darf nicht zu einem Rückschritt führen.
Die SPÖ-Frauen haben im März eine Kampagne zum Thema Arbeit gestartet. Die Corona-Krise hat die geplanten persönlichen Befragungen verhindert. Stattdessen wurde eine Online-Umfrage unter 1000 Frauen zur Lebens- und Arbeitssituation, den Zukunftserwartungen und Sorgen durchgeführt. Mit interessanten Ergebnissen.
„Die Ergebnisse der Umfrage sind ein klarer Handlungsauftrag für die Politik, wir müssen den Frauen ihre Sorgen nehmen“, sagt die Tiroler SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim. „Zwei Drittel der Frauen befürchten eine Verschlechterung ihrer beruflichen Situation, ein Drittel der befragten Tirolerinnen hat Angst um den Arbeitsplatz. Frauen mit Kinder berichten von viel höherem Betreuungsaufwand und sie fühlen sich von öffentlichen Stellen schlecht unterstützt.“
Die Umfrage offenbart wenig überraschend, dass Alleinerziehende besonders belastet sind. 86% der Frauen, bei Alleinerzieherinnen sogar 93%, sagen, dass Frauen den Hauptteil der Krise schultern. Frauen mit Doppelbelastung und solche mit formal hohem Bildungsabschluss haben am stärksten Angst um ihre berufliche Situation.
„Frauen sind die Heldinnen der Krise: Arbeit, Kinderbetreuung, Homeschooling, Haushalt und dann mitunter noch wirtschaftliche Sorgen. Es braucht bessere Unterstützung, eine Umverteilung der unbezahlten Arbeit und bessere Bezahlung von Frauenarbeit. Die Krise darf uns frauenpolitisch nicht zurück in die 1950er-Jahre führen“, so Yildirim.
Die SPÖ fordert daher u.a.:
Ein Soforthilfepaket für Alleinerziehende
Einen Krisenüberbrückungsfonds für geringfügig Beschäftigte und ArbeitnehmerInnen die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben
Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70% des letzten Nettoeinkommens
Einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz
Eine Aufstockung des Familienhärtefonds
Einen Mindestlohn von zumindest 1700 Euro steuerfrei
Eine massive Arbeitszeitverkürzung im Sinne der verkürzten Vollzeit. Das würde zu einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung führen und würde Frauen und Männer entlasten.
Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier: https://frauen.spoe.at/wp-content/uploads/sites/785/2020/05/Studie_SP___Frauen_und_Arbeit.pdf