Deckelung des Ausfalls von Elternbeiträgen mit 125,- Euro pro Monat bei weitem nicht kostendeckend. SPÖ fordert Bildung und Betreuung ganztägig, ganzjährig und kostenlos.
Verärgert ist SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim über die Ausgestaltung des Landesfonds für die Unterstützung privater Kinderbetreuungseinrichtungen.
„Für den Entfall der Elternbeiträge durch die Corona-Krise stellt das Land Tirol 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Schaut man genauer hin, sind die Details für viele private Einrichtungen allerdings fatal. So wird der Entfall der Elternbeiträge für maximal zwei Monate gefördert und pro Kind und Monat mit 125,- Euro gedeckelt. Die Realität schaut allerdings anders aus, denn das ist etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten“, stellt Yildirim klar.
Das bringe die privaten Anbieter in Bedrängnis – mit nicht absehbaren Folgen. Hinzu kommt, dass viele Vorstände ehrenamtlich tätig sind, aber privat haften.
„Tirol ist im Bundesländervergleich ohnehin Nachzügler, was die Öffnungszeiten bei den Kinderbetreuungseinrichtungen betrifft. Die Privaten springen ein, wo das Land seinem öffentlichen Auftrag nach Kinderbildung- und –betreuung nicht nachkommt. Viele Eltern sind auf sie angewiesen“, betont Yildirim.
Eltern in Zeiten von Kurzarbeit und möglicherweise Jobverlust bzw. Einnahmenentfällen zusätzlich zu belasten, gehe gar nicht. „Die SPÖ fordert weiterhin einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie ein ganzjähriges, ganztägiges und kostenloses Angebot.“
Das gönnerhafte Getue des ÖVP-Kanzlers, es sei keine Schande, die Kinder in Betreuung zu geben, sei kaum auszuhalten. Ähnlich sei es mit dem Corona-Erklärvideo des Landes Tirol, das mittlerweile vom Netz genommen wurde. „Willkommen im 21. Jahrhundert. Es wäre an der Zeit, dass die ÖVP ihr Frauenbild dahingehend anpasst“, so Yildirim.