Nationalrat, Frauen, Gewaltschutz

Yildirim: „Bei der Verhinderung von Frauenmorden darf es keine Vertagung geben“

SPÖ-Antrag zu verpflichtenden Anti-Gewalt-Trainings bei Gewalt in der Familie wurde im Justizausschuss vertagt.

„Die Gewalt von Männern gegen Frauen ist in Österreich im europäischen Vergleich enorm hoch. Im Vorjahr wurden 34 Frauen, heuer bereits sechs Frauen von ihren Partnern bzw. Ex-Partnern ermordet. Wir müssen alles tun, um diese Femizide, um die Gewalt an Frauen zu verhindern. Prävention steht dabei im Fokus“, betont SPÖ-Justizsprecherin und Tiroler Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim.

Sie hat im Nationalrat u.a. einen Antrag für verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings bei Gewalt in der Familie eingebracht. Dieser wurde gestern im Justizausschuss vertagt. „Die türkis-grüne Regierung spielt auf Zeit und diese haben betroffene Frauen nicht. Es geht hier mitunter um Leben und Tod“, kritisiert Yildirim.

Sie pocht weiter auf eine rasche Umsetzung der Anti-Gewalt-Trainings: „Damit wurden sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht, wiederholte Gewalt und Rückfälle zu verhindern. Diese Trainings werden aber viel zu selten angeordnet. Die Arbeit mit den Tätern spielt eine wichtige Rolle. So können Lösungsstrategien gefunden und die Eskalation von Konflikten verhindert werden. Sehr oft ist es nämlich bereits zu Gewalt gekommen, bevor ein Mord passiert.“

Yildirim plädiert daher dafür, auch eine freiwillige Teilnahme an Anti-Gewalt-Trainings zu unterstützen.

 

Den Antrag finden Sie hier: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_00283/imfname_779203.pdf