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Yildirim: „Chefinnen sind in Österreich im Nachteil“

Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten staatlicher Betriebe verdienen deutlich weniger. Situation verschlechtert sich.

„Chefinnen in österreichischen Staatsbetrieben verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Pendants. Die Situation für Frauen hat sich außerdem unter schwarz-blau verschlechtert. Das zeigt der gestern veröffentlichte Rechnungshofbericht“, kritisiert die Tiroler SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

In den Vorständen bekommen Frauen im Schnitt nur 79,4% dessen, was Männern bezahlt wird. In den Aufsichtsräten sind es 83,5%, im Vergleich zu 2016 hat sich die Situation deutlich verschlechtert. Damals waren es noch 93,3%.

„Bei der Einkommensgerechtigkeit schneidet Österreich schlecht ab. Nicht nur in den Chefetagen, sondern ganz grundsätzlich. Die Lohnschere schließt sich viel zu langsam. Beim derzeitigen Tempo müssen Frauen bis 2050 auf Lohngleichheit in Österreich warten. Das ist inakzeptabel“, so Yildirim.

Sie fordert mehr Transparenz bei den Einkommen und mutige Gesetze, wie etwa nach dem Vorbild Islands, wo Minderbezahlung von Frauen bestraft wird. Weitere Fortschritte brauche es zudem bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Was der Rechnungshofbericht außerdem zu Tage fördert: Die Gagen der Chefs sind deutlich mehr gestiegen als jene der MitarbeiterInnen und auch bei den Höchstgagen hat es einen Zuwachs gegeben. „3,2% mehr für die Chefs und nur 2% für die MitarbeiterInnen, das ist ein höchst zweifelhaftes Signal. Dabei ist gerade bei kleinen und mittleren Einkommen eine Anpassung dringend notwendig, um die Kaufkraft zu erhalten“, so Yildirim.