SPÖ-Abgeordnete sieht sich durch Kritik der SteuerberaterInnen am Finanzamt Österreich bestätigt.
„Die SPÖ hat im Nationalrat gegen das Finanzorganisationsgesetz von ÖVP und FPÖ gestimmt, da es den ländlichen Raum schwächt und Fachwissen sowie Infrastruktur abzieht“, schildert NRin Selma Yildirim. Bestätigt sieht sie sich in ihrer Kritik nun durch die Tiroler SteuerberaterInnen. Diese machen jetzt gegen die Zentralisierungsmaßnahmen rund um das ‚Finanzamt Österreich‘ mobil. Wenngleich ein wenig spät.
Als Praktikerin sieht Yildirim mehrere Punkte, die einen Nachteil für die ÖsterreicherInnen bedeuten: „Ansprechpersonen vor Ort kommen abhanden, das Bürgerservice leidet enorm und nicht alle Menschen haben die digitalen Kompetenzen, um von zu Hause aus ihre Finanzangelegenheiten selbst zu erledigen“, gibt Yildirim zu bedenken.
Die Zentralisierung von Fachwissen in Ballungsräume, insbesondere die Bundeshauptstadt, sei in Österreich ohnehin stark ausgeprägt. „Andere Staaten setzen bewusst Akzente im ländlichen Raum und siedeln dort Bundes- oder Landesbehörden an. Das sichert Arbeitsplätze vor Ort und damit die Infrastruktur.“
Yildirim ist daher klar gegen weitere Zentralisierungsmaßnahmen: „Damit werden Arbeitsplätze in den Tälern vernichtet, den Menschen vor Ort Ansprechpersonen entzogen und zusätzlicher Verkehr produziert.“
Eine gut aufgestellte öffentliche Verwaltung ist wesentlich für das Funktionieren einer Demokratie. Einsparungen beim Personal der Finanzverwaltung wirken gegenteilig: „Weniger Personal, bedeutet mehr Steuervermeidung und Steuerbetrug. Es zahlen also jene drauf, die ehrlich ihre Steuern zahlen“, so Yildirim.