Nur eigenes Einkommen sichert selbstbestimmtes Leben – auch in der Pension. Frauen büßen schwarz-blaue Politik. Arbeitszeitverkürzung auf 35-Stunden gefordert.
Die Schere zwischen den Einkommen von Frauen und Männern ist in Tirol groß und sie geht in der Pension noch einmal weiter auf. Frauen bekommen nur rund die Hälfte der Pension der Männer. Altersarmut betrifft daher ganz besonders Frauen. Hauptgrund sind Berufsunterbrechungen und Teilzeitarbeit, weil Frauen ein Gros der unbezahlten Arbeit schultern. Ein Umstand, gegen den die SPÖ-Frauen mit Landesfrauenvorsitzender NRin Selma Yildirim seit vielen Jahren aktiv sind.
„Wenn Frauen mehr verdienen können, dann bekommen sie auch mehr Pension. Frauenarmut in der Pension verhindern, bedeutet Frauenlöhne anheben, Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern und Familienarbeit gerecht verteilen“, so Yildirim.
Während manche unter der Überstundenlast leiden, gibt es für andere keine Alternative zur Teilzeit, weil sie keine Kinderbetreuung vorfinden. „Wir wollen echte Vereinbarkeit und Wahlfreiheit. Eigene Pensionsansprüche zu erwerben bedeutet Unabhängigkeit und ist die beste Vorsorge. Hier braucht es noch mehr Aufklärungsarbeit. Die Initiativen von AMS und Pensionsversicherung begrüße ich daher“, unterstreicht Yildirim.
„Frauen sind die Verliererinnen der Pensionsreform von Schwarz-Blau I im Jahr 2003, denn diese Regierung hat den Menschen damals die besten 15 Jahre für die Pensionshöhe genommen“, erinnert Yildirim.
Auch die abgesetzte türkis-blaue Regierung hat sich nicht durch fortschrittliche Politik ausgezeichnet. Im Gegenteil, es wurde mit zahlreichen Maßnahmen eine ‚zurück an den Herd-Politik‘ betrieben, die Frauen vom Arbeitsmarkt verdrängt.
Die SPÖ hat dazu konkrete Maßnahmen und Vorschläge:
- Bereits im Juli konnte die SPÖ mit der vollen Anrechnung der Karenzzeiten einen großen Erfolg erzielen, von dem vor allem Frauen profitieren. Nachteile beim Urlaubsanspruch, bei der Kündigungsfrist oder beim Aufrücken im Gehaltsschema wurden damit beseitigt.
- Auch der Rechtsanspruch auf einen Papamonat für alle wurde beschlossen. Nächster Schritt soll ein bezahlter Papamonat sein.
- Die SPÖ will außerdem einen Pensionsbonus von 50,- Euro im Monat für Frauen und Männer mit Kindererziehungszeiten. 750.000 PensionistInnen würden davon profitieren.
- Weitere Forderungen der SPÖ, sind ein steuerfreier Mindestlohn von 1700,- Euro – auch das hilft insbesondere Frauen.
- Die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35-Stunden erleichtert die gerechterer Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern. Ebenso ein Rechtsanspruch auf eine Vier-Tage-Woche.
- Die SPÖ setzt sich für einen Rechtsanspruch auf eine kostenlose, ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuung ein.