Umfrage der SPÖ-Frauen zeigt, dass PensionistInnen und Alleinerzieherinnen besonders von Armut betroffen sind. Entschiedenes Vorgehen gegen Frauenarmut notwendig.
In Tirol sind über 124.000 Personen armutsgefährdet, etwa 27.590 trotz Vollzeitbeschäftigung. Das geht aus dem Bericht „Armut und soziale Eingliederung in Tirol“ vom Land Tirol hervor.
Die SPÖ-Frauen haben im Frühjahr eine österreichweite Umfrage in Auftrag gegeben, um Betroffenheit, Ursachen und Auswirkungen zum Thema Frauenarmut zu evaluieren. Dabei wurden Frauen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren befragt. Unter von Armut bedrohten Personen bilden Frauen nach PensionistInnen und alleinerziehenden Personen, welche meist weiblich sind, die drittgrößte Gruppe.
Die Ergebnisse der Umfrage sprechen für sich: Ein Viertel der befragten Frauen hat Angst davor, in der Pension von Armut betroffen zu sein, bei Alleinerzieherinnen liegt der Anteil bei fast 40%. Die einzige Gruppe unter Frauen, welche wenig von Armut betroffen ist, ist jene der Selbstständigen.
„In Tirol, wie auch in den anderen Teilen Österreichs, sind Alleinerzieherinnen und Frauen in Pension überdurchschnittlich stark von Armut betroffen. Die SPÖ-Frauen setzen sich seit jeher für mehr Lohn- und Chancengleichheit ein. Bei der Befragung wird jedoch deutlich: Fast die Hälfte der befragten Personen teilt die Meinung, dass sich die Situation für armutsgefährdete oder -betroffene Frauen verschlechtert hat“, kritisiert NRin Selma Yildirim, Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol und LA Elisabeth Fleischanderl, Frauensprecherin der Tiroler SPÖ im Landtag.
„Frauen erwarten sich mehr Unterstützung seitens des Staates, ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine gerechte Entlohnung für ihre Arbeit. Die Bundesregierung lenkt in eine gänzlich andere Richtung, kürzt Mittel für Fraueninitiativen, greift das Selbstbestimmungsrecht an und betreibt eine zurück an den Herd-Politik“, so Yildirim und Fleischanderl.
„Das war schon unter Schwarz-Blau I so“, erinnert Yildirim, „damals wurde der Durchrechnungszeitraum erhöht. Das müssen Frauen heute immer noch ausbaden.“