Neue Vorwürfe um Ballettakademie der Staatsoper unterstreichen Notwendigkeit. Antrag im Ausschuss aufgeschoben.
„Es sind erschütternde Vorwürfe, die rund um die Ballettakademie der Wiener Staatsoper öffentlich geworden sind. Gewalt, Machtmissbrauch, Erniedrigungen und sexuelle Übergriffe müssen entschieden bekämpft werden. Ganz besonders, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. Ein Wegschauen darf es nicht geben. Es braucht Konsequenzen. Mein Antrag wurde leider im November im Kulturausschuss vertagt. ÖVP-Minister Blümel ist in dieser Frage säumig“, kritisiert die Tiroler SPÖ-Nationalrätin Selma Yildirim.
Im vergangenen Jahr hat sich rund um die #metoo-Bewegung, den Fall Werdenigg oder die Festspiele Erl verdeutlicht, dass der Sport- und Kulturbereich für Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt offensichtlich besonders anfällig ist. Daher hat Yildirim parlamentarische Anfragen an die zuständigen Ministerien gerichtet und Anträge eingebracht.
„Die Bundesregierung betreibt eine Politik der Überschriften und Eigenwerbung. In Wahrheit ist außer beschwichtigender Worte leider nichts passiert. Die Anträge wurden auf die lange Bank geschoben. Es wird viel zu zögerlich gehandelt. Ein offensiver Umgang mit der Thematik ist notwendig. Gewalt, sexueller Missbrauch und Machtmissbrauch dürfen nicht verharmlost werden. Offensichtlich wurde aus den Vorfällen im vergangenen Jahr nichts gelernt. Ich fordere endlich Maßnahmen.“
Yildirims Antrag zielt auf Aufklärung, Aufarbeitung, Opferschutz und Prävention bei Machtmissbrauch, sexueller Belästigung und sexueller Gewalt in Kulturinstitutionen und kulturellen Ausbildungseinrichtungen ab. Aufklärungskampagnen, verpflichtende Schulungen sowie eine unabhängige Opferschutzkommission mit einem Klagsrecht vor Gericht sind Teil davon.
Den Antrag finden Sie hier: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/A/A_00407/index.shtml